Filmrezension Nr. 4: Anatomie

Film Kopf Filmklappe

Titel: Anatomie

Regie: Stefan Ruzowitzky

Anatomie_(1)

Allgemeines zum Film

Anatomie ist ein deutscher Medizin-Thriller von Stefan Ruzowitzky aus dem Jahr 2000. Im Jahr 2003 erschien die Fortsetzung Anatomie 2.

Mit über 2 Millionen Besuchern in Deutschland feierte der österreichische Regisseur Stefan Ruzowitzky seinen größten kommerziellen Erfolg. Anatomie ist damit auch der erfolgreichste deutsche Film des Jahres 2000.

Die Hauptdarsteller wurden auch mit Hilfe des Dokumentarfilms Tisch No. 6 (Regie: Carola Noëlle Hauck, 1998) auf ihre Rollen vorbereitet. Der Film, der zeigt, wie angehende Mediziner im Rahmen des Präparierkurses ihre Scheu verlieren, diente Ruzowitzky zudem als Grundlagenrecherche.

Inhaltsangabe

Hauptfigur ist die intelligente und ehrgeizige Münchner Medizinstudentin Paula, die während des Sommers einen Anatomie-Kurs bei dem angesehenen Professor Grombek der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg belegen will. Damit will sie ihrem Großvater nacheifern, der einige bedeutende Forschungsergebnisse in der modernen Medizin vorweisen kann. Ihr Vater hingegen ist Hausarzt und lehnt die Karrierevorstellung seiner Tochter ab. Kurz vor ihrer Abreise nach Heidelberg besucht sie ihren Großvater noch einmal, der jetzt im Sterben liegt.

Während der Zugfahrt lernt sie Gretchen kennen, die auch zu den auserwählten Studenten gehört. Die beiden Frauen verkörpern im weiteren Verlauf der Geschichte gegensätzliche Charaktere. Gretchen nimmt ihr Studium bei weitem nicht so ernst wie Paula. Sie will in erster Linie das Leben genießen und viel Spaß haben. Deshalb beginnt sie in Heidelberg auch gleich eine Affäre mit dem Kommilitonen Hein. Plötzlich geraten die Fahrgäste im Zug in Panik, weil ein junger Mann nach einem Herzanfall zusammenbricht. Paula bewahrt die Ruhe und rettet den Patienten mit gezielten Wiederbelebungsmaßnahmen.

Als die beiden Studentinnen zum ersten Mal den Anatomie-Saal betreten, blicken sie schockiert auf eine der Leichen, die zur Obduktion bereitliegen. Der tote Körper scheint sich zu bewegen. Die Frauen glauben an einen Scherz eines Kommilitonen, aber als Gretchen das Tuch entfernt, sehen sie, dass der Kopf fehlt. Paula zeigt jedoch auch hier ihre professionelle Einstellung. Mit einer sachlichen Analyse kommt sie zu dem Schluss, dass die Muskeln durch elektrische Impulse bewegt wurden und enttarnt die Witzbolde.

Als Paula die Leiche für die erste Sektion sieht liegt vor Ihr der junge Mann, den sie auf der Hinfahrt im Zug wiederbelebt hat. Sie bleibt jedoch ruhig und führt die pathologische Untersuchung durch. Dabei fällt ihr auf, dass das Blut auf seltsame Weise verdickt ist. Sie bittet einen befreundeten Biochemiker um Hilfe. Bei der Analyse findet er die Chemikalie „Promidal“, die bei Tieren benutzt wird, um diese für eine Präparation auszutrocknen.

Sie untersucht die Leiche noch einmal und entdeckt am Fußknöchel die Tätowierung AAA. Der Abkürzung  einer alten Geheimgesellschaft, die Antihippokraten, eine Geheimloge aus Ärzten und Studenten, die sich dem Eid des Hippokrates widersetzen. Bei ihrem Streben nach medizinischem Fortschritt lassen sie sich nicht von ethischen Bedenken stören und schrecken noch nicht einmal vor Mord zurück. Die Zentrale der Antihippokraten ist die Universität Heidelberg.

Paula lässt sich bei ihren Nachforschungen weder von blutigen Spuren auf ihrem Bett noch von Hein sowie auch davon nicht aufhalten als ihre Mitbewohnerin und deren neuer Freund verschwunden sind. Paula verständigt die Polizei, wird aber nicht ernst genommen….

 

Was Ich von dem Film halte

Handlung, ja, passt! Dialoge, Kamera, Musik exzellent!

Stellenweise relativ „ekliger“ Thriller (Ich hasse Messer!) aber brillant und spannend inszeniert, Rasant und intelligent konstruiert. Die Besetzung ist wunderbar gelungen und zahlreiche damalige Newcommer des deutschen Films zeigen hier Ihr Können. Für eine deutsche Produktion außergewöhlich dichter Film mit spannender Handlung (wobei sicher Columbia als Produktionsfirma viel dazu beigetragen hat) und tollen Wendungen.

Der Schluss und die Auflösung sind treffend und intelligent.

Fazit

Ein Meisterwerk deutscher Filmkunst des neuen Jahrtausends!

Wertung

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Cast

Filmdaten
ProduktionslandDeutschland
Erscheinungsjahr2000
Länge103 Minuten
Stab
RegieStefan Ruzowsky
DrehbuchStefan Ruzowsky
ProduktionJakom Claussen
MusikMarius Ruhland
KameraPeter von Haller
SchnittUeli Christen
Besetzung
RolleSchauspieler
Paula HenningFranka Potente
HeinBenno Fürmann
GretchenAnna Loos
Caspar / Oliver KaufmannSebastian Blomberg
PhilHolger Spechahn
Prof. GrombeckTraugott Buhre
DavidArndt Schwering-Sohnrey
LudwigOliver Wnuk

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