Atmung II
Posted: September 7, 2010 in Praktiken
Schlagworte: Atmung, Session, Technik
Auch wenn es mancher zunächst nicht für möglich hält, so können bestimmte Atmungstechniken eine Session entscheidend beeinflussen. Ich meine damit zunächst bestimmte Entspannungstechniken. Denn schließlich dient ein BDSM-Spiel dazu die Alltagswelt für eine bestimmte Zeit zu verlassen und eine ganz eigene Welt zu betreten. Dieses Abschalten kann manchmal vorallem wegen Stress gar nicht so einfach sein. Je leichter man entspannen kann, desto lohnender oder auch intensiver wird die Session. Zum Schluss geht es dann noch um Atmungsprobleme beim Spanking.
Entspannung
Eigentlich ist es ganz logisch. Man braucht sich nur selbst zu beobachten. Wie atmen wir, wenn wir abends kurz vor dem Einschlafen im Bett liegen? Die Antwort lautet: mit dem Bauch. Diese Variante der Atmung ist sehr entspannend, denn nur ein vergleichsweise geringer Anteil der Muskeln wird aktiv – anders bei der Brustatmung. Um sich auf die Session so richtig einzustimmen, kann daher folgendes ausprobiert werden: Der Mann stellt sich am besten mit nacktem Oberkörper hinter die ebenfalls nackte Partnerin. Er drückt sich eng mit seinem Oberkörper an ihren Rücken, so dass sie seine Bewegungen beim Atmen spüren kann. Der Mann kann einen Arm locker um den Bauch der Frau legen. Dann beginnt er bewusst mit dem Bauch zu atmen und gibt dabei einen langsamen, gleichmäßigen Rhythmus vor – und seine Partnerin sollte sich exakt darauf einstellen, was kein Problem sein sollte, da sie den Rhythmus schließlich spürt. Bei dieser Übung kommen nicht nur beide zur Ruhe, sondern befinden sich auch im Einklang miteinander. Das gemeinsame rhythmische Atmen schafft Verbundenheit. Eine andere Variante besteht darin sich gegenüber zu stehen und in gleichem Rhythmus über die Brust zu atmen. Auch dies hat ähnlcihe Auswirkung, wobei es aber nicht unbedingt so entspannend wirkt. Betreibt man das ernsthaft, werden vielmehr beide eine Art Energie zwischen sich spüren. Weiterhin kann es nicht schaden bestimmte Entspannungsübungen aus dem Yoga zu entlehnen und diese vor einer Session zu Praktizieren. Je weiter man Stress und Hektik hitner sich lässt, desto lohnenswerte die Session. Aber auch das Ambiente muss stimmen, siehe hierzu auch “Vorbereitung einer Session”.
Die Puste geht mir aus…
Nun gehen wir mal von den Entspannungsaspekt etwas weg und betrachten noch ein anderes Problem: Da man beim Spanking meist etwas gemächlicher beginnt, sich dann steigert und in der Summe somit relativ viele Hiebe verteilt, kann der Dom schonmal aus der Puste kommen. Insbesondere viele Anfänger haben da Probleme. Bemerkt man einen leichten, allmählich sich verstärkenden Schmerz irgendwo im Bereich des Oberkörpers deutet das nicht selten auf eine ungenügende Sauerstoffversorgung eines Muskels hin. Meist wird schlicht vergessen zu atmen, man hält die Luft an – vor Aufregung oder Anspannung. Hierbei hilft, wenn man die unter “Atmung I” schon angesprochene Kombinierte Atmung über Bauch und Brust durchführt, da hiermit maximal Sauerstoff aufgenommen werden kann. Ob man durch die Nase oder den Mund einatmet ist Geschmackssache. Doch mag dies sicher aufgrund der lauten Atemgerüsche befremdlich auf Subbie wirken. Langfristig gesehen hilft ein Ausdauertraining am besten. Denn so bilden sich über die Zeit neue Blutbahnen und die Muskeln werden effizienter mit Sauerstoff versorgt.
Falls aber der Arm schmerzt, stimmt vermutlich etwas mit der Schlagtechnik nicht. Vorallem bei Floggern und Peitschen, aber letztlich bei fast jedem Schlaginstrument, sollte der Schwung aus dem gesamten Oberkörper kommen. Nutzt man Hilfsmittel, sollte man nie lediglich aus dem Handgelenk schlagen. Dieses dient nur dazu die Richtung vorzugeben und wird demnach ganz locker gedreht, die Kraft kommt aus dem Rest des Körpers. Da es so auch schwieriger ist die Kraft zu dosieren, muss man entsprechend Trockenübungen machen (z.B. mit Kissen).
Quelle: http://derbdsmblog.files.wordpress.com