Posted: Februar 27, 2010 in Filmrezensionen
Schlagworte: Bondage, Erniedrigung, Frankreich, Peitsche, Prostitution
Die gutbürgerliche, junge Pariserin Séverine liebt ihren Mann Pierre, doch andererseits scheut sie sich vor physischer Liebe mit ihm. In ihrer Phantasie spielen ganz andere Dinge eine Rolle: sie stellt sich vor ausgepeitscht, gefesselt und erniedrigt zu werden, allerdings bleiben all jene Dinge Tagträume. Um ihre Sexuellen Bedürfnisse letztendlich auszuleben, fängt Séverine unter dem Pseudonym “Belle de Jour” in einem kleinen Etablissement an zu arbeiten, verschweigt es aber ihren Mann. Naturgemäß tauchen dadurch schnell Probleme auf…
“Belle de Jour” ist eine Französische Produktion unter Regie des gebürtigen Spaniers Luis Buñuel, der gerne auf surrealistische Elemente (zum Beispiel Traumszenen) zurückgreift. Für meinen Geschmack hätte ein klein wenig mehr Heiterkeit an manchen Stellen nicht geschadet, denn das Thema ist zwar ernst, aber schließlich sind sexuelle Probleme keine Tragödie. Außerdem täte untermalende Hintergrundmusik ab und an ganz gut. Wiederum angenehm ist, dass die Phantasien der Protagonistin einfach in den Raum gestellt werden, ohne zu werten. So hat der Zuschauer die Möglichkeit sich eine unbeeinflusste Meinung zu bilden.
In Deutschland hat mal wieder die Zensur zugeschlagen, indem eine Szene entfernt wurde. In der Regel wird man aber ohnehin nur noch die französische Version – die dann ungekürzt ist – finden. Wer der Sprache nicht mächtig ist, dem helfen die Untertitel weiter, die zudem eine weitere Funktion übernehmen: Die oben erwähnten Traumszenen sind filmisch nicht abgegrenzt, so dass allein die kursiven Untertitel (oder ansonsten der Kontext) darauf schließen lässt, dass fragliche Szene nur in Séverines Gedankenwelt abläuft.
Quelle: http://derbdsmblog.files.wordpress.com