Der geheimnisvolle Maharadscha Teil 13


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Am nächsten Morgen verkleideten sie sich und gingen ohne Frühstück aus dem Haus. Natürlich liefen sie nicht durch den Korridor, sondern nahmen die Feuertreppe an der Außenseite des Hotels. Auf die Frage, warum sie nicht in der Nacht diesen Weg gewählt hätten, gibt es eine einfache Antwort: Wachen, die den Garten vor Einbrechern schützen sollen, waren erst am Morgen abgezogen worden. Sie schlenderten in die Stadt und gingen erst einmal Frühstücken, da sie dies nicht im Hotel erledigen wollten. Nach der Stärkung beschlossen sie ihren Unterschlupf aufzusuchen. Außerhalb der Stadt, in einer Art Sandlandschaft, wo sie noch ein unterirdisches Versteck hatten. Dieses war mit einer Holzluke versehen, die außen mit Leim bestrichen und Sand darauf gestreut war. In dem Versteck befand sich neben einem Getränkevorrat ein Transistorradio, ein Funkgerät für den Draht nach draußen, sowie Lebensmittel in Dosen. „Was denkst du, ob es schon entdeckt worden ist?“, fragte Nik „Hoffentlich nicht!“, erwiderte Dieter. Die Fahrt dauerte etwa 10 Minuten. Sie blieben mit dem Jeep vor einem silbernen Fleck stehen. „So, da sind wir.“, stöhnte Dieter. Im Radio sagten sie, es wäre heute der heißeste Tag im Jahr. Dieter. Nik suchte den Eisenring im Boden und den Stab. „Ich hab’s!“ triumphierte er. Er zog den Stab mit dem Haken aus dem Boden und zog damit die Klappe auf. Dann steckte er den Stab wieder zurück und sie stiegen hinunter. Tony verschloss die Klappe und Nik zündete eine alte Öllampe an! „Schade, jetzt können wir das Tadsch Mahal in Agra doch nicht besichtigen“ sagte er dabei. „Tja, toller Urlaub, dieses Jahr“ ergänzte Tony. Darauf Nik prompt „Ja da hast Du recht. Zum Glück haben wir ja noch unsere Vorräte hier gebunkert, sonst wären wir ganz schön aufgeschmissen, denn, zum Einkaufen in die Stadt zu gehen, wäre zu riskant.“ So hatten sie sich hier eine Art Fluchtgrube angelegt, ausgestattet mit Notbetten. „Du hast recht, Dieter, der Riegel und das Schloss sind ganz schön ramponiert. Wie spät haben wir denn? „ fragte Nik. „Kurz nach zwölf“ sagte Tony der auf seine Uhr geschaut und sich in sein Bett gelegt hatte. Nik erwärmte auf dem Campingkocher eine Dose Bohnen. „ Essen ist fertig“ sagte er. „Hmm, ich hätte nicht gedacht, dass das noch gut ist. Obwohl wir hatten es ja in der Erde eingebunkert“ schmatzte Tony. „Was anderes war nicht da?“, raunte Dieter. „Doch, aber ich hab mir gedacht, mach das da zuerst weg, das läuft ab.“

Nach dem Essen legten sie sich in ihre Betten und erzählten noch lange, bis sie eingeschlafen waren. Als der Wecker von Dieter rappelte waren sie alle noch sehr müde. Dieter drückte den Ausknopf, drehte sich wieder um und schlief weiter. Nach Stunden wachte Nik auf und machte das Frühstück. Die anderen wurden von dem Geruch wach und rieben sich die Augen. „Morgen, ihr Langschläfer. Auch schon wach?“ begrüßte er Tony und Dieter. „Morgen!“ sagte Tony schlaftrunken. Nach einer Tasse Kaffee und einer Dose Mais waren beide wach. Dieter schlief immer noch, als Tony beschloss, einkaufen zu gehen. Heute gehen wir einkaufen ächzte Tony, der in der Nacht falsch gelegen hatte. Kurz darauf wachte Dieter auf. Er aß etwas und meinte, „Ich pass hier auf und versuche mit unserem Freund Cava Kontakt aufzunehmen. Ich hoffe, dass er das Funkgerät eingeschaltet hat.“ „Gut,“ sagte Nik, während er sich anzog. „Bringt noch Batterien mit, die im Funkgerät sind fast leer.“ „Machen wir!“ ,sagte Tony. „Ciao! bis nachher!“, warf Nik hinterher. „Hallo Cava! Bist du da, hallo Cava hörst Du mich?, Cava ich bin’s, Dieter.“ „Shhhhht!“, flüsterte eine Stimme aus dem Funkgerät. „ Nicht so laut! Ich stehe euch gleich zur Verfügung!“ flüsterte er. Das Funkgerät auf der anderen Seite wurde abgeschaltet. Nach kurzer Zeit hörte Dieter ein Krächzen, das vermuten ließ, dass die Verbindung wieder stand. „Hi, auch mal wieder im Land, was Dieter? Probleme ? oder warum holst du mich mit SOS ans Funkgerät.“ „Na ja, wie man’s nimmt. Übrigens danke für die Verkleidungsmaterialien“. „Bitte, bitte“. „Kennst Du einen Angor Ankutmar ?“ „ Ja, warum ?“ „Nun der hat uns jetzt schon dreimal gekidnappt und will, dass wir irgendwelche Leute für ihn beseitigen, die ihm auf den Schlichen sind und seine schwarzen Geschäfte aufdecken wollen. Wir wissen auch wo er haust. Na ja, zumindest so halbwegs. Er hat uns immer wieder in zwei verschiedene Verstecke verschleppt. Das war einmal ins Pegassa und dann in einen Wüstentunnel. Zum Glück konnten wir fliehen.“ Dieter erzählte Cava die ganze Geschichte und sie rätselten über eine Lösung bis Tony und Nik zurückkamen. „ Na, schon eine Lösung gefunden?“ fragte Nik. „Nein, noch nicht. Aber wir sind dran. Er weiß aber, wer dieser Ankutmar ist, nämlich der gestürzte Maharadscha von Indien.“ „Moment,“ unterbrach ihn Nik mitten im Satz, „Dieser Ankutmar will wohl wieder an die Macht und Indien ausbeuten, oder ?“ „Sicherlich“ sagte Cava. „Hier die Batterien für das Funkgerät!“. „ Danke Nik. Moment Cava ich lege neue Batterien ein und nehme die Verbindung dann wieder auf.“ „O.K., bis gleich.“ Dieter legte einen frischen Satz Batterien ein und drückte „Sprechen“. „Hey Cava“ murmelte er. „Noch alle o.k.?“ „Ja ich habe hier in einem Buch über indische Politiker Informationen über Ankutmar gefunden, sie besagen, dass er wegen diversen illegalen Geschäften kurzfristig hinter Gittern war, wurde aber wieder frei gelassen, da man ihm nicht nachweisen konnte, dass er der Drahtzieher des Ganzen war. Dennoch hat ihn die ganze Bevölkerung aus Neu Delhi vertrieben und ihm gedroht, sich hier nie wieder blicken zu lassen. Seit dem versucht er mit allen Mitteln, wieder an die Macht zu gelangen.“ „Ich vermute stark, dass er die Bevölkerung wieder für sich und seine Pläne gewinnen will“ meinte Nik. Cava hustetete „Das ist gut möglich, die älteren Leute wissen, was damals war, aber die meisten jüngeren wollen damit nichts zu tun haben und ihnen ist das egal. Dennoch dieser Ankutmar ist und bleibt ein Gemeingefährlicher. Er verspricht ihnen Arbeit, Reichtum und Ansehen und will mit diesem Trick nur an die Macht kommen. Danach geht es so weiter, wie vor 40 Jahren, Krieg, Armut und Hungersnot. Meine Großmutter hat mir oft von damals erzählt.“ „Das ist genau so schlimm, wie diese elenden Bürgerkriege!“ stimmte Nik dem zu. „Ah, stell dir vor, in Nik’s Flugticket war ein Mikrochip, eine Art Wanze, so konnte er jederzeit feststellen, wo wir uns gerade aufhielten. Außerdem stand Nik Brocker auf dem Ticket!“ „Komisch, hm Brocker, das kommt mir bekannt vor. Natürlich, Brocker, Nik Brocker, der Terrorist aus Sevilla, der brutale Baske, der dieser Untergrund Organisation ETA angehört.“ „Terrorist?! ETA?! Baske?! sag bloß, der plant was größeres! Der will mit diesem Brocker sicherlich an die Macht kommen, das war auch der, der den mongolischen König getötet hatte. Der hatte auch schon mit dem ehemaligen Ministerpräsidenten unseres Landes gemeinsame Sache gemacht. Das ist aber aufgeflogen und der Ministerpräsident musste ins Gefängnis. Diesen Brocker hat man aber nie geschnappt. He, schalt mal das Radio ein, die Nachrichten kommen gleich!“ „Gute Idee“, meinte Nik. „Hey die Batterien gehen noch,“ sagte Tony. Die Sprecherin verkündete: „Soeben haben wir erfahren, dass ein vorsätzlicher Anschlag auf das weltberühmte Tadsch Mahal fehl geschlagen ist. Polizei und Militär bewachen dies nun, auch die Luftwaffe hat ihre Unterstützung gezeigt, indem sie 22 Kampfjets bereit stellt. Wir hoffen sehr, dass es keinen Personenschaden gegeben hat. Wer hinter dem Anschlag steht, ist zur Zeit noch nicht bekannt“ Dieter schaltete das Radio aus und sagte : „Das gibt’s nicht! Da steckt bestimmt dieser Ankutmar dahinter, der hat Geld und könnte das finanziert haben.“ „Ja,“ stöhnte Nik, den die Hitze quälte. „Der will seine Macht demonstrieren, sonst nichts!“ seufzte Tony. „ Oje, oh je!“ krächzte Cava. „Hoffentlich bleibt das Tadsch Mahal stehen!, das ist ein Kulturdenkmal, und dieser Ankutmar ein Vollidiot!“ Nach 2 Minuten wendete Tony ein : „So, machen wir Schluss, wir gehen schlafen und starten heute Nacht eine Aktion, da müssen wir ausgeschlafen sein.“


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