Seit es Social Media gibt, gibt es auch Menschen, die dort dummes Zeug posten.
Ist mir bestimmt auch mal passiert, wenngleich Ich mich nicht an einen solchen Fall erinnern kann.
Mag daran liegen, dass ich alles in allem kein sonderlicher Hitzkopf bin und sondern meistens erst einmal nachdenke, bevor Ich was mache. Und sei es nur ein Tweet abzusetzen. Im Gegenteil, Ich archiviere meine Tweets ja auch hier im Blog, für den Fall dass Twitter den Atomkrieg nicht überlebt (oder Elon Musk es kaputt macht) und meine Internetseite eine der letzten ist, die 2250 vom Netz geht.
Wenn man so die letzten Jahre die normale Berichterstattung verfolgt hat, kommen einem alle paar Wochen oder Monate solche Meldungen wie “XY hat diesenundjenen Blödsinn gepostet, nach heftiger Kritik von YZ (vorzugsweise “den sozialen Medien”) hat er oder Sie den Post wieder gelöscht und sich entschuldigt.
Ausserdem liest man gerade in den letzten Wochen immer wieder verstärkt, dass gerade Personen die in ein bestimmtes Amt befördert wurden, Ihre Social Media Timeline radikal “bereinigen”. Ferda Ataman war da vor kurzen so ein Beispiel die, Unabhängige Bundesbeauftragte für Antidiskriminierung in der Antidiskriminierungsstelle des Bundes.
Das sind für mich alles so Sachen, wo Ich ins Nachdenken komme.
Wenn man sich dann mal ansieht, was da alles gelöscht wurde, sind das für mich oft Sachen, wo Ich sagen würde, hätt Ich so jetzt nicht rausgehauen.
Das Problem, das Ich dann damit habe, ist dass man meistens den Eindruck hat, dass diese Leute diese Tweets nicht löschen, weil sich Ihre Ansichten zu den darin behandelten Themen geändert haben, sondern dass das eine Meinung ist, die ihrer damaligen “Karriere” (hier sie euch eine „Social-Media-Karriere“ im sinne von eine Person will bekannter werden) förderlich war und nun aber Ihrer aktuellen Karriere im Weg steht.
Meine Eltern haben mir als Kind eine Weisheit mit auf den Weg gegeben, die Ich seit einigen Jahren relativ konsequent umsetze: Wenn man Scheisse baut, dann muss man auch dazu stehen!
In soweit sehe Ich das auch hier. Ich würde, anstatt einen Beitrag zu löschen, Ihn transparent korrigieren. Verweisen / verlinken mit einer Erklärung: Hier hab Ich Scheisse geschrieben, weil derundder Grund.
Ist das vielleicht eine Mischung aus Schnellschüssen, die Social Media als kurzlebiges Format befeuert und Opportunismus?
Opportunismus kann Ich ja noch verstehen, Ich bin ja auch ein wenig ein Opportunist, oder sagen wir besser Diplomat. Ich halte eher mal die Klappe anstatt eine Gegenrede zu starten wenn es mir nutzt, aber Ich würde nicht gesagtes aus opportunistischen Gründen löschen. Vielleicht relativieren, aber nicht löschen. Auch nicht, wenn Ich meine Meinung zu einem Thema grundsätzlich geändert hätte. Ich kann mir nicht vorstellen, dass Ich etwas ins Internet stellen würde, was so krass wäre, dass man es irgendwann löschen muss…
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