Ja, das ist es also nun: Mein neues Auto!
Ein Hyundai i30 in “Engine Red”!
Ich habe hier über die letzten Wochen mal ein paar Gedanken notiert – von der ersten Idee ein neues Auto zu kaufen, bis hin zum ersten “Testlauf” in Form eines Wochenend-Urlaubs in Berlin.
Viel Spass!
16.6.2021 – Lieber mit warmen Händen geben als mit kalten
Ja, da hatte Ich nun gestern Abend ein sehr langes Gespräch mit meiner Mutter. Fast anderthalb Stunden haben wir gequasselt.
Der Grund meines Anrufes war, dass Ich im Netz bei einem Autohändler in der Nähe ein Auto gefunden habe, das mir zusagen würde. Einen Hyundai i30.
Meine Mutter bot mir ja direkt Ihre Hilfe an als Sie das mit dem kaputten Polo gehört hat. Es wird wohl nun darauf hinauslaufen dass Ich, wenn meine Bank mitspielt, einen Kredit über 14.000 € aufnehmen werde, den Ich dann in den kommenden 7 Jahren mit 200 € im Monat abbezahlen werde.
Meine Mutter schlug vor, ob der Tatsache dass Sie nun für die Wohnung in meinem Elternhaus in der mein Onkel bis zu seinem Tod im Dezember gewohnt hat einen neuen Mieter gefunden hat, mir monatlich diese Raten zu bezahlen.
Mir hat das im ersten Moment Bauchschmerzen gemacht.
Nun ist es nicht so dass Ich mich über dieses Angebot nicht sehr gefreut hätte, dennoch fand Ich es irgendwie falsch. Ich meine es ist nicht so dass meine Mutter nun am Hungertuch nagt. Sie bekommt Pension von meinem verstorbenen Vater, bekommt nun ab diesem Jahr glaube Ich ein kleines bisschen eigene Rente und bekommt auch noch eine kleine Unfallrente da Sie mal einen Wegeunfall hatte. Dazu wie gesagt noch 250 € an Miete.
Ich weiss, sie würde es mir nicht anbieten, wenn sie es sich nicht leisten könnte. Dennoch fühlt es sich irgendwie ein bisschen so an als würde Ich Sie ausnutzen.
Ich meine, Ich bin mittlerweile 34 Jahre alt und versuche so gut es mit meinen 1600 € netto im Monat auf eigenen Beinen zu stehen. Das klappt ja soweit ganz gut und hat ja auch in den letzten Jahren so einigermassen geklappt. Die 200 € für den Kredit jeden Monat würde Ich da auch noch irgendwie hinbekommen. Wenn man bedenkt dass Ich im Schnitt in den letzten zweieinhalb Jahren jeden Monat 120 € in der Autowerkstatt gelassen habe (Jahressumme aller angefallen Reparaturen : 12) ist das nicht mehr allzu weit von 200 € entfernt und man kann ja hoffen dass wenn man ein gerade mal sieben Monate altes Auto mit erst 18 km auf dem Tacho kauft dass da in der ersten Zeit nicht gerade so die Masse an teuren Reparaturen auf einen zukommt. Wenn man dann ein wenig die Axt an ein paar unnötige Ausgaben legt (diesen Mai z. B. 50 € für McDonalds, 60 € für Pfeifenzubehör und Tabak usw.) dann bekommt man das Geld schon irgendwie zusammen.
Aber nun gut, Mama will es so.
1.7.2021 – Probefahrt und Kauf
Ja, gestern war es dann also soweit: Probefahrt!
Ich muss sagen ich hab die Nacht davor furchtbar schlecht geschlafen. Ich bin zwar früher ins Bett gegangen (da Ich ja um 7 Uhr aufstehen musste – Ich sollte um 8 Uhr am Autohaus sein) konnte aber nicht einschlafen. So habe Ich mir nach Mitternacht noch was zu essen gemacht, Podcasts gehört usw. Wann genau Ich eingeschlafen bin weiss Ich gar nicht mehr.
Jedenfalls klingelte frühs um 7 zuverlässig der Wecker. Ich war aber mit Sicherheit – wie so oft in den letzten Wochen – vorher schon wach.
Duschen – Kaffee – Abfahrt!
Ein wenig weiche Knie hatte Ich ja schon. So eine Verantwortung zu tragen sich für so eine teure Anschaffung zu interessieren, oh Mann!
Mit ein wenig Verspätung (Ich hatte vergessen dass der Tank meines Polos nur noch aus Benzin-Dämpfen bestand, da Ich eine Karre die Ich eh bald abstosse nicht mehr volltanke) war Ich kurz nach 8 am Autohaus. Kurzes Gespräch, dann Probefahrt.
Ich bin vom Autohaus in Radebeul nach Dresden-Mickten gefahren, dort auf die A4 Richtung Bautzen und bin am Flughafen wieder runter und dann in die andere Richtung zurück gefahren. Hier war nämlich, im Gegensatz zur anderen Seite, keine Baustelle und kein Stau. Das passiert auch nur mit: Bei der Probefahrt im Stau landen.
In Richtung Leipzig lief es dann wesentlich flüssiger. Am Dresdner Tor machte Ich Halt auf dem Rastplatz und schaute mir den Hyundai i30 mal genauer an. Es ist nicht das Auto das selbe Ich kaufen will, weil das ging nicht wegen weiss Ich nicht mehr, aber ein baugleiches. Selbe PS Zahl (110) etwas gehobenere Ausstattung. Aber bei der Probefahrt ging es mir eh nur um das Fahrgefühl.
Weiter ging es also gen Westen bis zur Anschlussstelle Wilsdruff. Dort runter von der Bahn und Überland via Kesselsdorf zum Dreieck Dresden West. Dort wieder auf die A4 Richtung Bautzen. An der Anschlussstelle Dresden Neustadt, am Elbepark, wieder runter von der Autobahn und zurück nach Radebeul ins Autohaus.
60 KM in anderthalb Stunden.
Ja, und was soll Ich sagen: Das Auto hat mich überzeugt. Hoffe Ich. Also denke Ich doch. Denn Ich hab es schliesslich gekauft.
Puh! Ich sag euch, wenn man so eine 17.527,09 € teure Unterschrift (15.490 € Kaufpreis, 1.000 € Anzahlung + 84 Raten a 208,66 €) geleistet hat, man da kann man schon mal weiche Knie bekommen.
Natürlich kamen mir dann zu Hause die Zweifel: War das sie richtige Entscheidung? Ist das Auto nicht zu teuer? Hast du überstürzt gehandelt? Hättest du lieber noch mal eine Nacht drüber schlafen sollen? Usw…
Nunja, einen Tag später muss Ich aber sagen, es fühlt sich gut an. Ich glaube Ich habe mir da einen soliden Wagen zugelegt der mich einige Jahre begleiten wird. Es wird wohl der letzte Verbrenner sein den Ich mir kaufe – sollte nichts unvorhergesehenes wie ein Totalschaden durch Unfall oder so dazwischen kommen, was wir mal nicht hoffen werden! Die Diskussionen um den “motorisierten Individualverkehr” wie es im schönsten Beamtendeutsch so heisst sind ja im Moment sehr hitzig. Berlin z. B. will in weniger als 10 Jahren keine Verbrenner mehr in der Innenstadt haben. Das eigene Auto wird generell in Frage gestellt, auch in Berlin z. B. fordern Bürgerinitiativen das parken auf öffentlichem Grund teilweise einzuschränken oder zu verbieten um mehr Platz für die Menschen zu haben die kein Auto besitzen. Autofreie Strasse, autofreie Innenstädte usw. Ja, das wird spannend bleiben. Auch Ich habe Angst dass Ich irgendwann einmal kein eigenes Auto mehr besitzen dürfte. Es gibt kaum etwas schlimmeres was Ich mir vorstellen könnte…..
12.7.2021 – Die letzten Vorbereitungen
Ja, heute am Montag Morgen war Ich noch einmal im Autohaus und habe die letzten Unterschriften getätigt und meinen Personalausweis abgegeben, den das Autohaus braucht um mein Auto auf der Zulassungsstelle anzumelden. Am Freitag soll Ich meinen neuen Flitzer dann abholen können. Natürlich habe Ich den Termin mal wieder falsch notiert und war eine Stunde zu früh da. Und natürlich hab Ich mir als Abholtermin den morgigen Dienstag notiert obwohl das auch nicht stimmt. Ach ja, mal wieder die typische philippsche Verpeiltheit…
16.7.2021 – Die Übergabe
So! Heute Morgen um halb neun war Ich nun also am Autohaus. Mit Bus und Strassenbahn ging es hin. Ich musste um 6 Uhr aufstehen damit Ich um sieben den Bus bekam. Anderthalb Stunden dauerte die Fahrt. Mit dem Auto wären es 15 Minuten gewesen oder so. Was bin Ich froh dass Ich ein Auto habe und nicht mehr dauernd mit anderen Menschen zusammen in Bussen und Bahnen unterwegs sein muss. 16 Monate pandemische Isolation hinterlassen eben doch Spuren!
Ja, nach einer kleinen Einweisung konnte Ich dann auch schon losbrummen. Zeit für eine ausgiebige Fahrt blieb nicht, zu Hause wartete das Homeoffice auf mich.
Der erste Eindruck? Ja… was soll Ich sagen. Einerseits freut es einen dass man nun endlich ein neues Auto hat, eines auf das der Hersteller auch 8 Jahre Garantie gibt, wenn man die Inspektionen alle einhält, andererseits glaube Ich ist es einfach nicht möglich so viel Geld (in Relation zum Nettoeinkommen) auszugeben ohne danach Zweifel zu haben ob das die richtige Entscheidung war.
Doch Ich muss sagen, das Auto fährt sich super! Es hat sogar einen Tempomat! Ja ha! Und so ein Bluetooth-Ding mit dem man die Musik vom Handy hören kann und sogar telefonieren kann man damit! Ja wahnsinn, was? Sachen gibts! Ich meine, Ich war ja mit den aufs Armaturenbrett geklebten Computerlautsprechern oder der Bluetooth-Box in meinem Polo auch zufrieden, so ist es ja nicht. Aber wenn das ab Werk schon verbaut ist, ist das eindeutig eine feine Sache! Ausserdem hat das Auto mehr “Bums” unter der Haube: 110 PS! Mein Polo hatte nur 75. Den Unterschied merkste schon! Wobei Ich sagen muss: Das einzigste was mir wichtig war, waren die elektrischen Spiegel, elektrische Fensterheber und eine Klimaanlage. Ohne dass ein Auto diese drei Dinge hat, hätte Ich es nicht gekauft. Alles andere (Tempomat, Bluetooth, mehr PS usw.) ist für mich nur ein “nice to have”.
An die Sitzposition muss Ich mich noch ein wenig gewöhnen. Ich sitze ja, Ich vermute da Ich seeeeehr “kräftig gebaut” bin (andere würde sagen der ist fett), immer sehr breitbeinig, bin also ein klassischer “Menspreader”. Kennt Ihr diese “klassisch-deutschen” Bistrostühle aus Rattanimitat und Stahlrohr? Ich HASSE es darin zu sitzen! In meinem Polo hab Ich ja das linke Bein immer unter die Mittelkonsole geklemmt. Das geht bei dem neuen Auto nicht mehr.Hier drücke Ich den Unterschenkel also immer gegen die Mittelkonsole, denn der Mitteltunnel ist im Vergleich zum Polo sehr hoch. Dazu muss man aber sagen dass das bei allen modernen Autos so ist. Ich hab ja schon beruflich etliche Neuwagen fahren dürfen, also Leihwagen die wir bekamen um zu Veranstaltungen zu fahren und da hatte Ich dieses Problem immer. Ich werd mich dran gewöhnen.
Was Ich aber noch nachrüsten muss ist eindeutig eine Mittelarmlehne. Ich bin ja eher der “gechillte” Fahrer und die ganze Zeit die Hände so am Lenkrad zu halten ohne dabei die Arme aufzulegen ist mir einfach zu anstrengend.
Hier noch ein paar Fakten:
- ABS
- Abstandswarner
- Alarmanlage
- Berganfahrassistent
- Bluetooth
- Bordcomputer
- Elektr. Fensterheber
- Elektr. Seitenspiegel
- Elektr. Wegfahrsperre
- ESP
- Fernlichtassistent
- Freisprecheinrichtung
- Geschwindigkeitsbegrenzer
- Isofix
- LED-Tagfahrlicht
- Leichtmetallfelgen
- Lichtsensor
- Müdigkeitswarner
- Multifunktionslenkrad
- Nebelscheinwerfer
- Notbremsassistent
- Spurhalteassistent
- Start/Stopp-Automatik
- Tempomat
- Traktionskontrolle
- statisches Abbiegelicht
- adaptives Bremslicht
- Coming-Home-Funktion
- Colorverglasung/Wärmeschutzverglasung
- Außenspiegel/beheizt
- 6-Gang-Schaltgetriebe/Schaltpunktanzeige
Nunja! Am Wochenende geht es für zwei Tage nach Berlin in den Kurzurlaub! Das hab Ich einerseits gemacht weil Ich das neue Auto mal “ausführen” wollte, andererseits um mal hier aus dem “Homeoffice-Puff” rauszukommen. Ich brauch einfach mal einen Tapetenwechsel!
Wenn Ich wieder da bin werde Ich berichten!
Pingback: Ein Wochenende mit dem neuen Auto in Berlin | Nachtschwärmer Philipp
Sehr schick! Und mit Hyundai macht man nie was falsch, extrem haltbare und kostengünstige Fahrzeuge, und auch die versteckte Message im Logo ist sympathisch.
Auf jeden Fall wünsche ich allzeit gute Fahrt und immer eine Handbreit Asphalt unter den Reifen!
Ja, vielen Dank!
Die ersten 1200 KM hab Ich schon runter und Ich muss sagen: TOP!
Man hat das Gefühl in einem „richtigen“ Auto zu sitzen, das mindestens das doppelte kostet. Ich bin ja z. B. zu Firmenveranstaltungen auch mal mit einem Audi Langstrecke gefahren. Da kann Ich da keine grossen Unterschiede im Fahrkomfort oder der Ausstattung erkennen. Überflüssigen Schnickschnack (Sitzheizung o. ä.) wollte Ich eh nicht.