Morgen soll in München das Fussball-EM-Spiel Deutschland gegen Ungarn (#GerHun – GERmany vs HUNgary (Ungarn)) ausgetragen werden. So weit so unspektakulär.
Nun geht seit einigen Tagen die Idee der Stadt München (dem Eigentümer der Allianz-Arena) genauer gesagt Ihrem OB Herrn Reiter durch die Medien, das Stadion, dessen Aussenhülle man ja bekanntlich farblich illuminieren kann, in den so genannten “Regenbogenfarben” der LGBTQirgendwasirgendwasirgendwas (Ich komm da leider nicht mehr ganz mit, sorry) zu färben.
Eine Idee die Ich grundsätzlich gut finde. Gerade der Profifussball hat ja meines Wissens immer noch ein recht grosses Problem was Homosexualität unter Teamkameraden angeht.
Wenn man sich ansieht wie Herr Orban in Ungarn (genauso wie die PISser in Polen) Stück für Stück versucht sein Land in eine rückwärtsgewandte Diktatur zu verwandeln kann einem das Grausen kommen. Auch als nicht “heteronormativer” Mensch soll man da, man hört es oft, nicht viel zu lachen haben.
Daher sollte man eigentlich jede Möglichkeit die man hat dazu nutzen um diesen Ländern zu zeigen dass man das was die da treiben nicht für in Ordnung hält.
Dennoch kann Ich die Entscheidung der UEFA verstehen, die “regenbogenfärbung” des Stadions mit dem Verweis auf eine Politisierung der Spiele zu verbieten.
Warum?
Nunja, wenn man sich das “System Profifussball” mal in den letzten Jahren angesehen hat muss man leider feststellen, dass die FIFA, zu der die UEFA gehört, eigentlich auch nur eine sehr, sehr grosse millionenschwere “Firma” ist. Diese “Firma” verdient Ihr Geld damit dass sie Leute auf einem Rasen gegen einen Ball treten lässt und andere Leute, die sich das ansehen wollen, dafür Geld bezahlen. Entweder in Form von Eintrittskarten, lizenzierten Fanartikeln, Pay-TV Gebühren oder indirekt über das Krombacher, das Sie ob der dem Spiel vorgeschalteten Werbung kaufen wollen (Ist es Krombacher? War nur geraten, Ich hab keinen Fernseher).
Wie Ich immer so schön sage: Die Fifa ist eben eine “Firma” die Geld mit Fussballspielen verdient weis Sie nicht weiss wie man Häuser baut oder Autos herstellt. Punkt. Mehr ist es nicht.
Insofern muss eine solche “Firma”, im Sinne des Investitionsschutzes, eben abwägen: Kann Ich auf lange Sicht mehr Geld damit verdienen wenn Ich mich eindeutig zur Vielfalt der Menschen (im sexuellen Sinne) bekenne oder kann Ich auf lange Sicht mehr Geld damit verdienen wenn Ich hier auf ein paar Millionen brüskierte ungarische Fans Rücksicht nehme. Das ist meiner Meinung nach einfach nur eine reine Geschäftsprognose.
Welcher Verlust wiegt mehr: Wenn ein paar “beleidigte Schwuchteln” keine EM schauen und keinen Fanschal kaufen oder wenn dreiviertel Ungarn (immerhin 74 % Christen was ca. 7,5 Mio. Menschen sind, Deutschland im Vergleich nur etwas über 50 % Christen) keine EM schaut und keinen Fanschal kauft?
Analog kann man sagen dass z. B. eine Firma wie Primark oder ein ähnliches Unternehmen sich fragt: Verdiene Ich mehr Geld damit wenn Ich billige Lumpen von Sklaven in Asien zusammen nähen lasse oder verdiene Ich mehr Geld damit wenn Ich hochwertige Kleidung von teuer bezahlten Facharbeitern in Deutschland herstellen lasse. Das ist Marktwirtschaft: Angebot und Nachfrage und genauso ist es beim Profifussball auch.
Ich bin mir sicher dass die Mehrheit der Fans zwar sagt yo, is scheisse was der Orban da macht aber davon lass Ich mich doch nicht meinen Fussball verderben. Wenn es sich finanziell lohnen würde, energisch Stellung gegen Ungarn zu beziehen, glaubt es mir, die UEFA würde es machen.
Und dass es im Profifussball nicht um den Fussball sondern nur um Geld geht sollte man eigentlich seit der Vergabe der kommenden WM an Katar wissen…
Ach ja, fast hätt Ich es vergessen: Eigentlich interessiert mich die EM und Fussball im allgemeinen genau so viel wie der berühmte chinesische Sack Reis.