Titel: Alfred J. Kwak
Idee: Herman van Veen
Allgemeines zur Serie
Alfred J. Kwak ist eine Zeichentrickserie, die auf der Musikfabel Alfred Jodocus Kwak des niederländischen Liederkomponisten Herman van Veen basiert und 1989 bis 1991 in den Niederlanden, Deutschland, Japan und Spanien entstand. Regie führte Hiroshi Saitō.
Die gleichnamige Hauptfigur ist eine Ente, ein Waisenkind (Namen der Eltern: Anna und Johann Kwak), dessen Obhut sich der Maulwurf Henk angenommen hat. Henk ist Alfreds Ziehvater, aber auch sein Freund und Berater. Alle Figuren in der Serie sind vermenschlichte Tiere.
Die Serie wurde in Deutschland erstmals 1990 im ZDF ausgestrahlt und gewann viele Preise, darunter auch die Goldene Kamera 1990 der Zeitschrift Hörzu für das beste Kinderprogramm.
Die Musikfabel Alfred Jodocus Kwak stammt vom niederländischen Liederkomponisten Herman van Veen und ist zugleich der Name ihrer Hauptfigur, einer kleinen, gelben Ente.
Van Veen erdachte die Figur für seine Kinder, nachdem er eine Ente überfahren hatte und am folgenden Tag eine Ente mit sieben Küken in seinem Garten sah. Er benannte sie nach seinem Freund und Förderer, Alfred Biolek, den Zweitnamen „Jodocus“ entlehnte er einem Clown. 1976 präsentierte van Veen die Figur in einem Musical für Kinder. Es folgten einige von Harald Siepermann gezeichnete Comics.
Danach wurde die Ente in den Niederlanden immer populärer. 1989 bis 1991 erschienen 52 Episoden der ZeichentrickserieAlfred J. Kwak, durch die die kleine Ente international bekannt wurde. Hauptsächlicher Zeichner der Ente war Harald Siepermann, der unter anderem auch für die Disney-Studios arbeitet und maßgeblich für das Design der Serie und die visuelle Umsetzung der Geschichten verantwortlich ist. Synchronsprecherin für Alfred Jodocus Kwak in der Fernsehserie ist die Niederländerin Ryan van den Akker.
35 Folgen erschienen vor einigen Jahren auf dem niederländischen Label Disky. Karussell hat nun die kompletten 52 Folgen auf 4 Doppel-DVDs herausgebracht.
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Inhaltsangabe
Im beginnenden Sommer eines nicht genannten Jahres treffen sich Henk und Johann Kwak, der Vater von Alfred. Henk macht ihm den Vorschlag, zu heiraten, was Johann, der lieber seine Freiheit genießt, aber nicht möchte, bis er auf einmal eine Ente mit dem Namen Anna kennenlernt. Beide verlieben sich sofort ineinander, jedoch ergreift Johann aus Verlegenheit die Flucht. Im späteren Verlauf der Handlung treffen sich beide erneut und gründen eine Familie. Alfred ist das erste von mehreren Geschwistern, der sofort aus dem Ei schlüpft und die Welt erkunden möchte. Als er wieder eingefangen ist und zum Nest zurückgetragen wird, macht Henk seinem Vater den Vorschlag, das kleine Entchen Alfred zu nennen, weil sein Großvater so hieß. Außerdem würde ihm noch der Beinamen Jodocus gut stehen, weil er so ein Herumtreiber sei. Johann ist mit diesem Vorschlag einverstanden. Die kleine Entenfamilie lebt glücklich miteinander, bis eines Tages Bauarbeiten für einen Vergnügungspark in ihrer Heimat beginnen und der einzige Waldabschnitt für die Familie unbewohnbar ist. Henk macht Johann den Vorschlag, dass die Familie doch mit ihm ins Haus seines Großvaters ziehen könnte. Nach einigem Zögern willigt Johann diesem Vorschlag ein, da ihm auch nichts besseres einfällt. So macht sich die Familie auf die Reise. Alfred läuft ständig von der Gruppe weg, weil es auf dem Weg so viele Dinge gibt, die ihn interessieren. In einer regnerisch gewitterigen Nacht muss die gesamte Entenfamilie eine gefährliche Straße überqueren. Alfred läuft schon wieder weg, aber Henk rennt ihm hinterher. Währenddessen möchte die restliche Familie die Straße bereits überqueren. Als Henk Alfred endlich wieder eingefangen hat, hören beide plötzlich einen lauten Knall und sehen wenig später das Unglück. Johann, Anna und Alfreds Geschwister, die allesamt namenlos waren, wurden bei diesem Unfall getötet. Einzig der große Holzschuh, in dem die Familie ihr Nest für die Kinder hatte, ist übrig. Fahrer des Wagens waren Herr Roko Dil und sein Geschäftspartner, die Inhaber des Vergnügungsparks. Alfred und Henk ziehen schließlich allein zum Haus seines Großvaters weiter. Henk wird Alfreds Ziehvater und bezeichnet Alfred deshalb auch scherzhaft als „Maulwurfente“.
In der Folgezeit erlebt Alfred viele, viele Abenteuer mit seinen Freunden auf der ganzen Welt, von Feuerland bis an den Südpol, von Atlantis tief im Meer bis auf den Mond.
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Was Ich von der Serie halte
Ja, Alfred J. Kwak ist eine wundervoll umgesetzte Fabel in der sehr viele Gesellschaftliche Probleme kindgerecht aufgearbeitet sind.
Es geht um Umweltverschmutzung und -zerstörung, Politik und Demokratie, Rasissmus und Apartheid, kapitalistische Großkonzerne, die Kirche die den Machthabern nach dem Mund redet, und so weiter.
Vorallem die herrschsüchtige Krähe Kra, dessen Mutter eine Amsel war und dessen er sich so schämt dass er seinen gelben Schnabel schwarz anmalt, ist exzellent dargestellt. Die Analogien zum Nationalsozialismus (und vorallem zu Hitler) auf die Van Veen hindeutet (man darf Kra, vorsitzender der Krähenpartei, nur noch Präsident nennen da man sonst in den Knast kommt, „Arbeit acht frei“) sind unverkennbar.
Aber auch viel Fantasie wird gezeigt: Atlantis unter dem Meer, Außerirdische und Raumschiffe, Flaschengeister und so weiter.
Alfred, der uneigennützige Philantrop mit Abenteuergeist im Blut kann hier Vorbild sein für Groß und Klein.
Vorallem aber die ruhigen Bilder der klassisch angelegten Zeichenrickserie gefallen. Hier wird Spannung dargeboten ohne in subtile Action zu verfallen. Die Serie wirkt nicht so überfrachtet und vorallem der starke Gesellschaftskritische Teil bringt viele Sympathiepunkte.
Eine meisterwerkliche niederländisch-deutsch-spanisch-japanische-Koproduktion. Das beste Kinderprogramm das Ich kenne!
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Fazit
Die beste Zeichentrickserie die Ich je gesehen habe und eine meiner schönsten Kindheitserinnerungen.
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Wertung
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Cast
Seriendaten | |
Produktionsland | Niederlande, Deutschland, Spanien, Japan |
Erscheinungsjahr | 1989 - 1991 |
Länge | 52 Episoden a 25 Minuten |
Stab | |
Idee | Herman van Veen |
Musik | Herman van Veen, Nard Reijnders, Harry Sacksioni, Erik van der Wurff |
Besetzung | |
Rolle | Synchronsprecher |
Alfred J. Kwak | Ryan van den Akker |
Henk | Klaus Sonnenschein |
Winnie Wanna | Susanna Bonaséwicz |
Johann Kwak | Herman van Veen |
Kra | Andreas Mannkopff |
Hippo Nilpferd | Wolfgang Völz |
Lispel | Wolfgang Spier |
Olli | Patrick Winczewski |
Professor Pallias | Herbert Weicker |
Professor Ramses | Helmut Krauss |
Oberst Rammknall | Klaus Havenstein |
Baron von Puter | Joachim von Ulmann |
Hannes | Klaus-Peter Grap |
Kapitän Stoppel | Gottfried Kramer |
Stibitzi | Ghada Al-Akel |
Bürgermeister Rokodil | Hans Teuscher |