Titel: Charlotte Roche
Autor: Schoßgebete
Allgemeines zum Autor
Charlotte Elisabeth Grace Roche [ɹəʊʃ] (* 18. März 1978 in High Wycombe, England) ist eine deutsche Moderatorin, Produzentin, Schauspielerin, Hörspielsprecherin und Autorin britischer Herkunft.
Roche kam im Alter von einem Jahr als Tochter eines Ingenieurs und einer politisch aktiven und künstlerisch tätigen Mutter aus London über die Niederlande nach Deutschland. 1983, ließen sich die Eltern scheiden. Die damit verbundenen Erfahrungen arbeitete sie später in ihre Bücher Feuchtgebiete und Schoßgebete ein.
Erste Bühnenerfahrung sammelte Roche während ihrer Gymnasialzeit in Theater-AGs. 1993 zog sie von zu Hause aus und gründete mit drei Freundinnen die Garagenrock-Band The Dubinskis. Es folgte eine Zeit, in der sie viel unternahm, um aufzufallen – so fügte sie sich selbst Wunden zu, um Bilder mit ihrem Blut malen zu können, probierte verschiedene Drogen aus oder rasierte sich eine Glatze. 2001 verunglückten ihr Bruder und ihre beiden Stiefbrüder bei einem Autounfall tödlich, ihre Mutter wurde schwer verletzt. 2002 wurde die gemeinsame Tochter von Roche und Eric Pfeil, dem Produzenten und Autor ihrer ehemaligen Sendung Fast Forward, geboren. Seit 2007 ist Roche mit dem Brainpool-Mitbegründer Martin Keß verheiratet.
Einem breiteren Publikum wurde Roche nach einem erfolgreichen Casting im Frühjahr 1998 durch ihre Moderatorentätigkeit bei VIVA Zwei in der Musiksendung Fast Forward bekannt. Weitere fernsehauftritte folgten
2005 ging Roche zusammen mit Christoph Maria Herbst und Heinz Strunk auf eine Lesereise durch Deutschland, bei der sie Auszüge einer Dissertation von Michael Alschibaja Theimuras aus dem Jahr 1978 mit dem Thema Penisverletzungen bei Masturbation mit Staubsaugern vortrug.
–
Allgemeines zum Buch
Der im Februar 2008 erschienene Roman Feuchtgebiete, in dem Themen wie Analverkehr, Intimhygiene, Masturbationstechniken, Intimrasur und Prostitution provokant behandelt werden, aber auch die Auseinandersetzung der Ich-Erzählerin mit der Scheidung ihrer Eltern beschrieben wird. Das nach ihren Angaben zu 70 %autobiografische Buch plädiert für eine weniger rigide Körperhygiene. Das Buch wurde zum Bestseller und war der erste deutschsprachige Titel, der es auf Platz 1 der internationalen Bestsellerliste des Online-Versandhändlers Amazon schaffte. Dem Marktforschungsunternehmen Media Control zufolge wurde die Geschichte mehr als eine Million Mal verkauft, das Buch stand zudem mehr als sieben Monate an der Spitze der Literatur-Charts. Feuchtgebiete war in Deutschland das am meisten verkaufte Buch des Jahres 2008.
–
Inhaltsangabe
Der Roman beginnt in der Jetztzeit mit der detaillierten Beschreibung einer Sexszene zwischen der Erzählerin Elizabeth Kiehl und ihrem Ehemann Georg. Sie arbeitet als Fotografin und er als Galerist. Beide haben sich im beruflichen Kontext während ihrer Schwangerschaft und der seiner Lebensgefährtin kennengelernt. Nach der Geburt der Kinder trennten sich die Paare aus verschiedenen Gründen, und Elizabeth heiratete Georg. Elizabeth hatte acht Jahre zuvor ihre drei Brüder bei einem Autounfall verloren, als diese zu Elizabeths Hochzeit unterwegs waren. Wegen des Unfalls wurde die Hochzeit abgesagt; Elizabeth ist seitdem traumatisiert und wird psychotherapeutisch behandelt.
Während der im Roman beschriebenen drei Tage erzählt Elizabeth von den Besuchen bei der Therapeutin, ihrem Verhältnis zu Tochter, Vater und Mutter sowie von anderen Ereignissen aus ihrem Leben. Sie beschreibt sich als kontrolliert, ständig auf der Lauer liegend und auf das Schlimmste gefasst. Einzig beim Sex könne sie loslassen. Ihr großes Ziel sei, mit ihrem Ehemann zusammenzubleiben und ihrer Tochter eine bessere Mutter zu sein als ihre Mutter es für sie war.
–
Was Ich von dem Buch halte
Was für ein Buch!
Ich liebe diesen brutal offenen Schreibstil von Charlotte Roche. Das hat mir damals auch bei „Feuchtgebiete“ so gut gefallen.
Sie schreibt genau so wie du und Ich denken, es aber nie sagen würden.
Eine intelligente und interessante Story verpackt mit Charme und Witz ergeben einen hervorragenden Roman.
Schön zu lesen wie der „skandalträchtige“ Schreibstil um die tiefenpsychologische Hintergrundgeschichte herumgewickelt wird.
–
Fazit
Ein Meisterwerk deutscher Schreibkunst. Wir wollen Mehr Roche!
–
Wertung