Posted: März 16, 2010 in Filmrezensionen
Schlagworte: Audrey Hollander, Dokumentation, John Stagliano, Mia Rose, Pornographie, Sasha Grey
“Es gibt drei Arten Mädels: diese, die süchtig sind nach Sex, jene die süchtig sind nach Geld und die, die süchtig sind nach Ruhm.” Die Pronoindustrie: jährlich werden 13000 neue Film in den USA veröffentlicht, geschätzter Jahresumsatz der Branche: ca. 15 Mrd Dollar. “9 to 5: Days in Porno” ist eine Dokumentation von Jens Hoffmann, die die Hintergründe und insbesondere die Personen, die in der Branche arbeiten, beleuchtet.
Nirgendswo sonst ist die Konzentration der US-Produktionsfirmen größer als im Californischen Tal San Fernando Valley: Zwanzig große und gut 100 kleinere Unternehmen haben dort ihren Sitz. So wurden auch die meisten Dreharbeiten in dieser Gegend durchgeführt. Berühmte Produzenten, wie John Stagliano (bekannt durch “The Fashionistas”) oder Pornstars, wie Sasha Grey, Mia Rose oder Audrey Hollander werden porträtiert. Alle geben Eindrücke wie sie zu ihrer Arbeit stehen, oder was ihre Familie über den Job denkt. Kurz angesprochen wird ebenfalls die Thematik Gesundheit und die Entstehung der AIM (Adult Industry Medical Health Foundation), die sich speziell um die mentale und körperliche Gesundheit der Pornodarsteller kümmert, denn dies findet in der Branche wenig Beachtung: “Verdrängung ist das Rückgrat der Pornographie, wenn es um Gesundheitsversorgung geht.”, sagt AIM Gründerin Dr. Sharon Mitchell – früher selbst als Darstellerin tätig.
Die Dokumentation macht auch ein Abstecher nach Europa, genauer gesagt nach Prag. Dort kämpft der Regisseur Thomas Höhr mit den schwachen Englisch-Kenntnissen mancher Darstellerinnen, alles in allem sieht es nicht sehr rosig für ihn aus. Er rettet sich von einen auf den nächsten Tag, doch gibt nicht auf. “Die Pornobranche ist eine ganz eigene Welt, aus der es nach einer gewissen Zeit kein Entrinnen mehr gibt.”
Meiner Meinung nach ist dieser Film definitiv sehenswert. Der Informationsgehalt ist durchaus reichhaltig, im Vordergrund stehen wie gesagt die Menschen, die an den Produktionen beteiligt sind. Es geht weniger darum, wie Pornofilme gedreht werden. Weiterhin sind die gelegentlich eingespielten Musiktitel gut ausgewählt, nicht so eintönig wie bei manch anderen Dokus.
Quelle: http://derbdsmblog.files.wordpress.com